Im Januar ist Gerhard Lauer (Uni Mainz) zu Gast in unserem Plenum und hält einen Vortrag zum Thema "Weint um eure Bücher! Zur Popindustrialisierung des guten Buchs".

Dass kaum noch gelesen werde und das gute Buch immer weniger Aufmerksamkeit erhalte, gehört zu den stets gepflegten kulturkritischen Topoi. Tatsächlich ist die Lage von Buch und Lesen unübersichtlicher, weil Funktionen und Institutionen der kulturellen Partizipation enormen Veränderungen unterliegen. Die intensive Diskussion um Midcult ist nur die germanistische Variante des Unbehagens in der Kultur, wenn alles anders wird. In meinem Vortrag versuche ich die teils widersprüchlichen Entwicklungen zu vermessen, die Prozesse der Enthierarchisierung von Institutionen des Literaturbetriebs, die Oligopolbildung in der Buchbranche, die neuen hedonistischen wie eudaimonistischen Partizipationsformen und die Chancen, für eine Viertelstunde unter den mehr als 300 täglichen Neuerscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt berühmt zu sein.