Dr. Alexa Lucke (Neuere deutsche Literaturwissenschaft)

Alexa Lucke
  • Wissen­schaft­li­che:r Mita­r­bei­ter:in

Seit meinem Studium an der Ruhr-Universität Bochum haben mich erkenntnis- und wissen­schafts­theore­tische Fragen interessiert, sowohl in der Literatur­wissen­schaft und Linguistik als auch in der Psycho­logie, der Publi­zistik und der Kommu­nika­tions­wissen­schaft. Wie überprüft man, ob das, was mit einem bestimmten Mess­verfahren gemessen wird, auch tatsäch­lich das zugrunde­liegende Konstrukt erfasst, das ich messen möchte? Mit den Digital Humanities (DH) und spezi­fischer den Computa­tional Literary Studies (CLS) werden multi­perspek­tivische und inter­diszipli­näre Mixed Methods-Ansätze in empiri­schen und computer­gestützten Arbeiten eingesetzt, um das Spektrum metho­discher Zugänge in der Literatur­wissenschaft zu erweitern. Theore­tisch reflektiert und quali­tativ-philo­logisch evaluiert werden diese – wie auch die manuellen Verfahren – in den digitalen Geistes­wissen­schaften: zum Beispiel in der AG Digital Humanities Theorie des DHd-Verbands, deren Convenorin und Wissen­schafts­kommuni­katorin ich bin.
Meine Promotion an der FAU Erlangen-Nürnberg (Graduierten­kolleg 706 „Kultur­herme­neutik im Zeichen von Differenz und Trans­differenz“, gefördert durch ein DFG-Stipendium) und an der Universität Siegen (Fakultät I, Germanis­tisches Seminar) hatte unter anderem wissen­schafts­theore­tische Implika­tionen von Formali­sierungen philoso­phischer Gedanken um 1800 zum Inhalt. Als wissen­schaft­liche Mitarbei­terin war ich danach im Teilprojekt K „Theater der Diskriminierung“ des SFB 1285 „Invektivität“ an der TU Dresden und später im Verbund-Projekt „LiGeDi – Literatur­geschichte(n) erarbeiten. Gemeinsam im Digitalen“ der Univer­sitäten Biele­feld, Pader­born und Wupper­tal beschäftigt. Seit Februar 2025 widme ich mich als Postdoc im Teil­projekt A01 „Serien­politik der Pop­ästhetik: Superhero Comics und Science-Fiction-Heftromane“ des SFB 1472 nun den para­textuel­len Aushand­lungs­prozessen und Wertungs­kommu­nika­tionen der Fandoms über Super Hero Comics und Perry Rhodan-Heftromane in letter columns bzw. Fan-Foren.
Fachlich bewege ich mich im Spannungs­feld kultur- und literatur­wissen­schaft­licher, medien­ästhetischer, soziolo­gischer und DH-Forschung, in dem die Poten­ziale von daten­gestützten Korpus- und Rezeptions­analysen ausgelotet werden. Meine Forschungs­projekte und aktuellen Publika­tionen beinhalten unter anderem die Theorie und Geschichte der Digitali­sierung und des Algorith­mizitäts­begriffs, die kritische Reflexion von Prak­tiken der Daten­modellie­rung und der digi­talen Repräsen­tation von kultu­rellem Reper­toire (Critical Data Literacy), (De-)Kanoni­sierungs­prozesse von serieller Frauen­literatur im 19. Jahr­hundert, Darstel­lungs­proble­matiken in Text- und Bild­narra­tiven nach 1945 sowie iterative Verfahren und experi­mentelle Software­entwick­lung im Bereich des Natural Language Processing zur seman­tischen Erschließung histo­rischer Quellen (Frequenz­analysen, Erkennen von Super­lativen, Einsatz von LLMs und Prompt Engineering).