Von der liber­tas acade­mica zur Frei­heit der Märkte

Working Paper Series

no. 4

22.08.22
  • Christof Dipper

Christof Dipper ist emerierter Professor für Neuere und Neueste Geschichte der TU Darmstadt

Inhalt

In den vergangenen sechzig Jahren unterlagen die deutschen Universitäten zweimal radikalen Veränderungen. Sie kamen jedesmal von außen. Dem ersten Umbruch ging es um Demokratisierung und unterwarf die Universität deshalb nie gekannter Steuerung, der zweite unterwarf sie den Märkten und nahm die Steuerung weitgehend zurück, denn der Staat war nicht länger willens, die Etats dem wachsenden Studentenberg anzupassen. Drittmittel, einst kaum bekannt, sind darum heute das wichtigste Steuerungsinstrument und so ähneln die Universitäten in vieler Hinsicht Wirtschaftsbetrieben, ihre Leitungen kontrollieren die Professoren. So wanderte der Sitz der „akademischen Freiheit“ von den Studenten über die Professoren in die Etagen der Leitungsorgane. Geblieben ist nur der hergebrachte Diskurs, der Humboldt, den Bildungsauftrag und die Einheit von Lehre und Forschung beschwört.

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Zitierweise

Dipper, Christoph (2022): „Von der libertas academica zur Freiheit der Märkte. Diskontinuitäten im deutschen Universitäts- und Wissenschafsbetrieb der letzten fünfzig Jahre“. Working Paper SFB 1472, no. 4. DOI: https://doi.org/10.25819/ubsi/10173