Christian Seebald studierte Deutsch und Musik für das Lehramt für die Sekundarstufe II an der Universität zu Köln und an der Hochschule für Musik Köln. Er wurde 2007 mit einer interdisziplinär ausgerichteten Studie zur Rezeption des Mittelalters in der frühneuzeitlichen deutschen und europäischen Oper an der Universität zu Köln promoviert (Deutsche Philologie). Von 2009 bis 2013 war er Mitarbeiter im DFG-Langzeitvorhaben „Edition und Kommentierung der deutschen Versnovellistik des 13. und 14 Jahrhunderts“. 2017 erfolgte in Köln die Habilitation im Zusammenhang eines eigenen DFG-Projekts zum Corpus deutscher und lateinischer, normativer, historiographischer wie hagiographischer Schriften des dominikanischen Ordensreformers Johannes Meyer (1422/1423-1485). Nach Vertretungen von Professuren für Deutsche Literatur des Mittelalters an den Universitäten Münster und Tübingen ist er seit 2020 Akademischer Rat am Germanistischen Seminar der Universität Siegen (Germanistische Mediävistik). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Novellistik des 13. und 14. Jahrhunderts, die geistliche Literatur des Spätmittelalters, das Musiktheater der Neuzeit wie auch die Erzählliteratur des Hochmittelalters in ihren spezifischen kulturellen Voraussetzungen. Seine Forschungsinteressen im Rahmen des SFB „Transformationen des Populären“ beziehen sich auf Phänomene der Popularisierung und Popularität an der Schwelle zur ,Gutenberg-Galaxis‘, im 15. und 16. Jahrhundert, und auf Querverbindungen zwischen mittelalterlicher Universalgeschichtsdarstellung und populären zeitgenössischen Big-History-Entwürfen unter dem Aspekt der narrativen Vermittlung von Geschichts-, Gegenwarts- und Zukunftswissen.