Die Tren­nung von Publi­kum und Autor. Neue Nähe­ver­hält­nisse in der lite­ra­ri­schen Öffent­lich­keit nach der Digi­ta­li­sie­rung (2022)

Peer reviewed / Buchveröffentlichung
03.07.22

Inhalt

Die literarische Öffentlichkeit ist in der Digitalisierung einem konfliktreichen Wandel unterworfen. Insbesondere durch den explosionsartigen Ausbau einer publizistischen Infrastruktur in den sozialen Medien, die es nicht professionellen Leser:innen sehr einfach macht, sich an der öffentlichen ästhetischen Kommunikation zu beteiligen, wurde das Wertungsmonopol etablierter Institutionen gebrochen. Das führt zu einer diskursiven Machtverschiebung, die auch die Rolle des Autors verändert hat. Neue Näheverhältnisse zwischen Schriftsteller:innen und Publikum etablieren sich, und damit auch neue Formen der Autorinszenierung. Dabei werden die Verhältnisse in der literarischen Kommunikation durcheinandergebracht. Das Publikum kann intensiv als Komplize oder Feind der Autor:innen in Erscheinung treten. So wird auch die Vermittlungsrolle professioneller Leser:innen infrage gestellt, was zu kulturkritischen Abwehrbewegungen gegen die digitale literarische Öffentlichkeit führen kann.

Link

Hier finden Sie das PDF:
Ansehen.

Zitierweise

Franzen, Johannes (2022): Die Trennung von Publikum und Autor. Neue Näheverhältnisse in der literarischen Öffentlichkeit nach der Digitalisierung, in: Sprache und Literatur 51.1, S. 116-133.