Dass Bildung in Deutschland besonders häufig "vererbt" wird, gilt nicht nur für das Schulsystem, sondern ist auch für das wissenschaftliche System festzustellen. Personen aus akademischen Elternhäusern promovieren etwa zehn Mal so häufig wie solche aus einem nichtakademischen Elternhaus. Doch womit lassen sich diese Zahlen erklären und mit welchen unsichtbaren Hürden sehen sich Nachwuchswissenschaftlerïnnen auf dem Weg zur Professur konfrontiert. In ihrem Vortrag wird Ann-Kristin Kolwes einige dieser Hürden aufzeigen, aber auch darüber sprechen, wie wir Hochschulen bildungsgerechter gestalten können.
Dr. Ann-Kristin Kolwes leitet an der Universität zu Köln das deutschlandweit einzige Mentoringangebot für Promovierende mit einem nichtakademischen Familienhintergrund und ist Gründungsmitglied und 1. Vorsitzende des Vereins Erste Generation Promotion e.V.. Sie ist promovierte Historikerin und selbst die erste in ihrer Familie, die studiert hat.
Der Vortrag findet im Rahmen des Angebots zur Chancengleichheit des SFB 1472 statt und dient zur Sensibilisierung der Relevanz von Gender- und Diversityaspekten im Kontext wissenschaftlicher Karrieren.