Der Reiz des Popu­lä­ren: Fest­ta­gung zu Ehren von Thomas Hecken

Konferenz

24. – 25. Oktober 2024
Universität Siegen
Obergraben 25
Raum US-S 002
57072 Siegen

Organisation:
Elena Beregow, Mascha Jacobs, Annekathrin Kohout, Maren Lickhardt, Niels Werber

Thomas Hecken hat nicht nur Forschungsbeiträge zu Pop-Phänomenen vorgelegt, die künstlerisch oder avantgardistisch verfasst sind und die man als sophisticated beschreiben könnte, sondern auch das Populäre in einem erweiterten Sinn begriffsgeschichtlichen und ästhetischen Analysen unterzogen. Auch das ‚Niedere‘ und ‚Triviale‘ in nicht künstlerischen Kontexten werden von ihm wissenschaftlich beachtet. Darunter fallen Warenlager, Sport, Quizshows etc. Das Populäre hat nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine ökonomische und politische Dimension; es ist im 20. Jahrhundert Grundlage und Gegenstand kultureller Selbstverständigung und Selbstbeobachtung. Dem tragen Essays von Thomas Hecken etwa mit dem Titel Kredit und Krise (2012) und Reichtum und Popkultur (2014) oder Wahlergebnisse und Charts. Populäre Kultur (2017) und Terrorismus und populäre Kultur (2018) Rechnung. Dabei werden nicht nur die Gegenstände untersucht, sondern auch die Rezeptionsphänomene und kulturellen Kommunikations­dynamiken, die sich um populäre und poppige Artefakte ranken. Insbesondere Wertedebatten spielen bekanntermaßen eine große Rolle, z. B. unter Bezugnahme auf Bazon Brock die Frage, wieso denn einst die bemalten Fußböden Ausdruck einer Hochkultur waren, wenn heute die bemalten Dosen Ausdruck der Massenkultur sein sollen (2016).

Dass das Populäre im Sinne der Beachtung von vielen (Hecken: Populäre Kultur) wahrscheinlicher wird, dass Artefakte Anschlusskommunikationen anstoßen und dass Rezeptionsgemeinschaften sich gemeinsam auf sie beziehen, setzt neben anderem voraus, dass es reiz-voll ist. Ebenso wie der Reiz des Trivialen (Hecken 1997) muss auch das Populäre reizvoll im Sinne von anziehend sein und dazu muss es Reize bieten, im positiven wie im negativen Sinn. Die Festtagung zu Ehren von Thomas Hecken erkundet in diesem und weiterem Sinne den Reiz des Populären.

Programm

24.10.24

13:30 – 14:15 Uhr

Gerhard Plumpe

Persön­li­che Einfüh­rung: Theo­rie und Bahn­hofs­kino – Erin­ne­run­gen an Bochum

24.10.24

14:15 – 14:35 Uhr

Mascha Jacobs

Persön­li­che Einfüh­rung: Fairy­tale in the Super­markt. Eine persön­li­che Einfüh­rung über geteilte Musik und Texte

24.10.24

14:35 – 14:55 Uhr

Niels Werber

Akade­mi­sche Einfüh­rung: Zum Reiz des Popu­lä­ren

24.10.24

14:55 – 15:30 Uhr

Kaffee­pause

24.10.24

15:30 – 16:15 Uhr

Elena Bere­gow

Der Reiz der Ober­flä­che

24.10.24

16:15 – 17:00 Uhr

Heinz Drügh

Pop als der Reiz des Popu­lä­ren in der Gegen­wart­s­äs­the­tik

24.10.24

17:00 – 17:15 Uhr

Kaffee­pause

24.10.24

17:15 – 18:00 Uhr

Eckhard Schu­ma­cher &
Heide Volke­ning

“What Has Rock And Roll Ever Done For You?” Dolly Parton, Stevie Nicks, Debbie Harry

24.10.24

18:00 – 18:45 Uhr

Sebas­tian Berlich

Das Objekt der Popu­la­ri­tät. Über­le­gun­gen beim Betrach­ten von Slip­knot

24.10.24

19:30 Uhr

Gemein­sa­mes Abend­es­sen der gela­de­nen Gäste

25.10.24

09:30 – 10:15 Uhr

Erika Thomalla

Die alter­na­tive Bild­zei­tung. Stadt­ma­ga­zine um 1980

25.10.24

10:15 – 11:00 Uhr

Anne­ka­thrin Kohout

High über Low spre­chen

25.10.24

11:00 – 11:45 Uhr

Wolf­gang Ullrich

Nicht länger ‚high‘. Wie und warum bildende Kunst popu­lär gewor­den ist

25.10.24

11:45 – 13:00 Uhr

Mittags­pause

25.10.24

13:00 – 13:45 Uhr

Jörg Schel­ler

Cultu­ral Hecking

25.10.24

13:45 – 14:30 Uhr

Diana Weis

Girlism und Netz­öko­no­mie

25.10.24

14:30 – 15:15 Uhr

Maren Lick­hardt

Die Verpop­pung der Tribu­la­ti­ons d’un Chinois en Chine. Von Jules Vernes Roman (1879) zu Phil­ipp de Brocas Film (1965)

25.10.24

16:00 Uhr

Verab­schie­dung