Im Zentrum des Trierer Konzeptes stehen bis heute die folgenden Fragen, die auch für uns von allergrößtem Interesse sind:

"Wenn Anpassungs- und Transformationspotentiale als Aspekte oder Dimensionen von Resilienz konzipiert werden, wo verläuft dann jeweils die Grenze, von der ab nicht mehr von Erhaltung durch Anpassung und Transformation gesprochen werden kann, sondern die ursprünglich zu schützenden sozialen Gegebenheiten bzw. Einheiten sich so grundlegend (ggf. als nicht-intendierte Nebenfolgen) verändert haben, dass nicht mehr von derselben sozialen Einheit gesprochen werden kann? (...) Können Anpassungs- und Transformationspotentiale überhaupt als Teil von Resilienz beschrieben werden oder stellen Anpassungs- und Transformationspotentiale nicht stattdessen Aspekte dar, die als ein drittes Konzept neben Vulnerabilität und Resilienz zu beschreiben sind?" (aus: Martin Endreß/Benjamin Rampp: Resilienz als Perspektive auf gesellschaftliche Prozesse, Wiesbaden 2014)

Martin Endreß ist Professor für Allgemeine Soziologie an der Universität Trier und leitet seit 2016 die DFG-Forschungsgruppe 2539 "Resilienz". Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a.: Theoretische Soziologie, Soziologie des Vertrauens, Wissenssoziologie, Politische Soziologie und Methodologie und Geschichte der Soziologie. Sein letztes Buch (herausgegeben zusammen mit Benjamin Rampp) trägt den Titel: Resilienz als Prozess. Beiträge zu einer Soziologie der Resilienz. Wiesbaden: Springer 2022.