Prof. Dr. Joachim Scha­r­loth

  • Visi­t­ing Resea­rch Fellow

Joachim Scharloth ist Sprachwissenschaftler und Professor für German Studies an der Waseda Universität in Tokyo. Er macht viel mit Computern, um mittels maschineller Textanalyse den Wandel von Kommunikation und Gesellschaft zu verstehen. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a.
politische Kommunikation, die Sprache politischer Extreme und Soziale Bewegungen. Dabei beschäftigt ihn insbesondere die Frage, wie Leitdifferenzen verhandelt und Modalitäten eingesetzt werden, um Aufmerksamkeit und kulturelle Hegemonie zu generieren. Seine Habilitationsschrift "1968. Eine Kommunikationsgeschichte" (2011) beschäftigte sich mit Antiritualen des Protests. Thema seines jüngsten Buches "Hässliche Wörter. Hatespeech als Prinzip der Neuen Rechten (2021) sind sprachliche Formen der Herabwürdigung, einem Thema dem er sich als Mitglied der Konzeptgruppe des Dresdner SFB "Invektivität" nicht verweigern konnte. In letzter Zeit beschäftigt er sich mit semantischen Faltungen und ihrer Funktion bei der Schließung von Kommunikationssystemen. Aus Langeweile hat er in letzter Zeit damit angefangen, kleinere Computerspiele mit pädagogischem Anspruch ("learning by dying") zu entwickeln. Außerdem ist er Co-Host des Tuwort-Podcasts.

Vor seinem Wechsel nach Japan 2017 hatte er eine W3-Professur für Angewandte Linguistik an der TU Dresden inne und war Professur an der Dokkyo Universität in Japan. Als Gastprofessor war er in Zürich, Heidelberg und Kentucky. Für seine Computerspiele erhielt er 2021 einen Lehrpreis der Waseda Universität, auf den er stolz ist.