Dead Books. Die Logik von Beachtungsökonomien auf dem Buchmarkt des 20. Jahrhunderts (2024)
Inhalt
Der Beitrag analysiert die paradoxen Dynamiken des Buchmarkts im 20. Jahrhundert, dessen Konzentration auf Beachtungserfolge zugleich zur beschleunigten Depopularisierung von literarischen Werken führt. Vergangene Popularität wird als eine strukturelle Nebenfolge unsicherer ästhetischer Märkte interpretiert, auf denen Erfolg kaum planbar ist. Ausgehend von dieser Beobachtung stellt der Beitrag die These auf, dass die beschleunigte Depopularisierung von Werken Praktiken der Repopularisierung nach sich zieht, indem ehemals erfolgreiche Werke auf Nebenmärkten erneut wertbildend positioniert werden. Am Beispiel von Buchgemeinschaften und Modernen Antiquariaten wird untersucht, wie ein Perspektivwechsel eine neue Valorisierung von Werken auf einem zweiten Markt ermöglicht. Dadurch soll gezeigt werden, dass die zeitliche Struktur der Inwertsetzung einen entscheidenden Einfluss auf die Wahrnehmung und den Wert von literarischen Werken ausübt
The article analyses the paradoxical dynamics of the book market in the 20th century, whose concentration on success simultaneously leads to the accelerated depopularization of literary works. Past popularity is interpreted as a structural side effect of uncertain aesthetic markets in which success can hardly be planned. Based on this observation, the article argues that the accelerated depopularization of works entails practices of repopularization. Formerly successful works are repositioned on secondary markets to create new value. Using the example of book communities and modern antiquarian bookshops, the paper examines how a change of perspective enables a new valorization of works on a second market. The aim is to show that the temporal structure of valorization has a decisive influence on the perception and value of literary works.
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Zitierweise
Amlinger, Carolin (2024): „Dead Books. Die Logik von Beachtungsökonomien auf dem Buchmarkt des 20. Jahrhunderts“, in: LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 54 (1), S. 105–123. DOI: https://doi.org/10.1007/s41244-024-00324-7.