El Greco sehen. Julius Meier-Grae­fes Spani­sche Reise (1910) zwischen Beschrei­bung, Popu­la­ri­sie­rung und Repro­duk­tion (2023)

Andere wissenschaftliche Publikation

Inhalt

Mit dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts vielfach formulierten Ziel, El Greco zu ‚sehen‘, sind in diesem Beitrag mehrere Ebenen der ‚Sichtbarmachung‘ des Künstlers angedeutet. Zum einen ist das die tatsächliche physische Sichtbarkeit von Gemälden, aber auch von deren Reproduktionen, wobei speziell die (Möglichkeit zur) Rezeption der Werke in Deutschland ins Auge gefasst wird. Die Umstände, die sich in Deutschland zunächst durch unzulängliches oder nichtvorhandendes Abbildungsmaterial ergaben, stellen einen in der Forschungsliteratur bisher wenig beachteten Aspekt dar. Die andere Form des gewünschten ‚Sehens‘ ist eine im Sinne des Erkennens, Wertschätzens und Verstehens sowie des Einfühlens und Erlebens. Referenz und Untersuchungsgegenstand ist die Spanische Reise (1910) des Kunstschriftstellers Julius Meier-Graefe. Die Vielzahl der darin enthaltenen Metaphern rund um die Betrachtung der Werke El Grecos sowie Meier-Graefes ‚künstlerische‘ Herangehensweise geben Anlass, seine literarischen Ausführungen in Bezug auf eine damals neue, populäre Form der Kunstbetrachtung zu analysieren, wie sie auch im Kontext der Kunsterziehungsbewegungen diskutiert wurde.

Zitierweise

Beck, Mirja (2023): „El Greco sehen. Julius Meier-Graefes Spanische Reise (1910) zwischen Beschreibung, Popularisierung und Reproduktion“, in: Mirja Beck, Joseph Imorde und Andreas Zeising (Hg.): Spanische Kunst – deutsche Kunstgeschichte. Reproduktion, Popularisierung, Kritik. Siegen, S. 117–148.