„Far­benglut“ – Über­le­gun­gen zu Farbre­pro­duk­ti­o­nen von Werken El Grecos (2022)

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Inhalt

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Problematik von Farbreproduktionen nach Gemälden El Grecos sowie deren Thematisierung und Beschreibung in der Literatur über den Künstler. Dabei geht er zum einen auf die implizite Imagination von Farbigkeit durch die überschwängliche Beschreibung von Schwarz-Weiß-Abbildungen ein, zum anderen analysiert der Aufsatz (reproduzierte) Farbigkeit bei El Greco in Bezug auf eine formalistische Kunstbetrachtung und Enthistorisierung, die Pathologisierung des Künstlers über die Farbigkeit durch seine Kritiker und die Engführung der spezifischen Farbigkeit mit der Vorstellung von ‚typisch spanischer‘ Malerei. Waren beispielsweise Farbendrucke vom Leipziger Verlage E. A. Seemann in den 1920er Jahren in der Verkaufsstelle des Madrider Prado-Museum eine gut verkäufliche Ware, so wird die empfundene Gefahr durch die Popularität von Farbreproduktionen – besonders ihre Beachtung bei der breiten Masse – sowohl in Deutschland als auch in Spanien anhand von kritischen Zeitschriftenaufsätzen nachvollziehbar.

Zitierweise

Beck, Mirja (2022): „‚Farbenglut‘ – Überlegungen zu Farbreproduktionen von Werken El Grecos“, in: Joseph Imorde und Andreas Zeising (Hg.): In Farbe. Farbige Reproduktion von Kunst im 19. und 20. Jahrhundert. Praktiken und Funktionen. Ilmtal-Weinstrasse, S. 95–116.