Jürgen Haber­mas: Öffent­li­che, popu­läre und Pseudo-Meinung (2024)

Peer reviewed / Buchveröffentlichung

Inhalt

Der Beitrag untersucht Jürgen Habermasʼ Theorie zum Strukturwandel der Öffentlichkeit im Hinblick auf die Schnittstellen zum Populären (‚populär‘ im Sinne von gezählter Beachtung). Im Mittelpunkt der Analyse steht die Unterscheidung zwischen öffentlicher, populärer und Pseudo-Meinung. Habermas kritisiert einen bestimmten Typ Meinung als Pseudo-Meinung, wenn es ihr – wie nicht zuletzt bei Meinungsumfragen und Social-Media-Kommentaren – an deliberativer Qualität mangelt. Besonders bedrohlich sind diese Pseudo-Meinungen, falls sie Popularität erzielen. Spitzenpositionen in Meinungsumfragen zeigen dies einerseits an; andererseits erzielen sie in der Gegenwart regelmäßig selbst Popularität. Solcher Beachtung und mitunter Zustimmung der Vielen wohnt – auch und gerade im Fall von Social-Media-Posts – das Potenzial inne, eine Meinung, die nach Auffassung von Habermas die Voraussetzung für deliberative Aushandlungsprozesse nicht erfüllt, zu legitimieren, zu verbreiten und (politische) Entscheidungsprozesse zu beeinflussen.

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Zitierweise

Ehrmann, Viktoria (2024): „Jürgen Habermas: Öffentliche, populäre und Pseudo-Meinung“, in: Thomas Hecken (Hg.): Gezählte Beachtung. Theorien des Populären. Berlin, S. 121–140. DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-68695-9_6.

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