Popu­läre Wissen­schaft. Das „Fischer Lexi­kon A–Z“ im Taschen­buch­markt der frühen Bundes­re­pu­blik (2024)

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Inhalt

Der Beitrag untersucht die Popu­larisie­rung von wissen­schaftl­ichem Wissen durch die noch junge Publi­kations­form Taschen­buch in der frühen Bundes­republik. Am Beispiel des 40-bändigen „Fischer Lexikons A–Z“, das der S. Fischer Verlag ab 1957 auf den Markt brachte, wird gezeigt, wie es einem zuvor auf litera­rische Werke konzen­trierten Publikums­verlag gelang, in bis dahin nicht gekannten Auflagen­höhen und durch ubiqui­täre Vertriebs­wege einem breiten Publikum wissen­schaft­liche Erkennt­nisse nahe­zubringen. Im Unter­schied zu den populär­wissen­schaft­lichen Büchern oder Broschüren des 19. Jahr­hunderts kam das „Fischer Lexikon“ ohne über­mäßig starke Kom­plexitäts­reduk­tion aus und wurde dennoch ein großer verlege­rischer Erfolg – beson­ders dank der Bildungs­expan­sion der 1960er- und 1970er-Jahre. Allein bis 1969 betrug die Gesamt­zahl der gedruckten Bände der Lexikon-Reihe etwa 5,4 Millionen Exem­plare. Die verlege­rischen Strate­gien werden ebenso erläutert wie die Refle­xion der im Wissen­schafts­betrieb anfangs ungewohnten Publi­kations­form Taschen­buch durch die Autoren und Heraus­geber.


This article analyses the popu­larisa­tion of scien­tific know­ledge through the paper­back, a form of publica­tion that was still very young in the early Federal Republic of Germany. Using the example of the 40-volume Fischer Lexikon A–Z, which S. Fischer Verlag brought onto the market in 1957, it is shown how a general interest publisher that had previously concen­trated on literary works succeeded in bringing scientific know­ledge to a broad audience in unprece­dented circu­lation figures and through wide­spread distri­bution channels. In contrast to the popular science books and brochures of the 19th century, the Fischer Lexikon avoided over­simpli­fication and never­theless became a great publishing success – thanks in parti­cular to the educa­tional expan­sion of the 1960s and 1970s. By 1969, some 5.4 million copies of the encyclo­paedia had been produced. The article explores the publishing strategies and the authors’ and editors’ reflec­tions on the paper­back, a form of publi­cation that had not yet gained currency in the academic world.

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Zitierweise

Schneider, Ute (2024): „Populäre Wissen­schaft. Das ‚Fischer Lexikon A–Z‘ im Taschen­buch­markt der frühen Bundes­republik“, in: Zeit­histo­rische Forschungen 3/2023, S. 365–399. DOI: https://doi.org/10.14765/zzf.dok-2822.