Anna Schwenck ist Kultursoziologin und beschäftigt sich in ihrem Postdoc mit der Frage wie Musik in ganz unterschiedlichen Kontexten politisch wirkt, sei es in Youtube-Videos russischer Selbstjustiz-Gruppen, bei pandemieskeptischen Protesten in Deutschland oder Mobilisierungen gegen hohe Studiengebühren in Südafrika. Als Habilitandin im Projekt Afrikanische Musiken und Politik (C05) ist sie hauptverantwortlich für die empirische Forschung zur Frage, wie politische Gewalt in populärer Musik in Südafrika verhandelt wird. Konkret heißt das, gemeinsam mit drei mit dem Projekt assoziierten Nachwuchswissenschaftler_innen der University of the Western Cape, Konzert-und Protestbeobachtungen sowie Interviews durchzuführen.

Als Postdoc-Forscherin koordinierte sie zuvor das von der Volkswagen Stiftung geförderte, transnationale Projekt Popular Music and the Rise of Populism in Europe. In ihrer Promotion an der Humboldt-Universität erforschte sie am Beispiel russischer Youth-leadership-Sommercamps wie Autoritarismus, Neoliberalismus und die loyale Haltung aufstrebender junger Erwachsener zum Regierungshandeln zusammenhängen. Die aus diesen Forschungen resultierende Monographie Flexible Authoritarianism: Cultivating Ambition and Loyalty in Russia (Oxford University Press 2023) wurde 2024 mit dem „Mary Douglas Prize for Best Book in the Sociology of Culture“ der American Sociological Association ausgezeichnet.