Prof. Dr. Rembert Hüser (Medienwissenschaft)

  • Visi­t­ing Resea­rch Fellow

Rembert Hüser arbeitet im Rahmen der Montage/Collage-Forschergruppe an einem Beitrag „Here we go!“, der diskutiert, wie Richard McGuires Here aus dem Jahr 1989 die optische Konsistenz der Zentralperspektive buchstäblich in die Ecke treibt. In einer Reflektion auf die noch vergleichsweise neue grafische Benutzeroberfläche von Microsoft Windows, öffnen sich in den 36 Panels dieses „Commix“ aus dem RAW-Magazine weitere 49 Panels, die zusätzlich zu dem Panel, in das sie eingelassen sind, auseinanderliegende oder verbundene Geschichten der Nutzung oder Nicht-Nutzung dieses Raumes erzählen. Dies geschieht in Form einer Erdgeschichte der Ecke einer gebauten Ordnung, die auch schon bzw. noch im unbebauten Raum behauptet wird. Auf diese Ecke wird sechs Seiten lang von einem Punkt aus geschaut. Alle Panels sind datiert, aber nicht chronologisch geordnet. Die Zeit tritt auf der Stelle. Und umgekehrt.

Die Fragestellung schließt an Vorüberlegungen aus dem Projekt „Architektonische Ordnungskonzepte in künstlerischen Langzeitprojekten seit 1980“ des Frankfurter und Darmstädter LOEWE-Schwerpunktes Architekturen des Ordnens an. Rembert Hüser unterrichtet Medienkulturwissenschaft im Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe Universität Frankfurt. Jüngste Veröffentlichungen: „La Chinoise, es ist komisch“, in: Vincenz Hediger und ders. (Hg.): Jean-Luc Godard. Film denken nach der Geschichte des Kinos. Paderborn 2023, S. 77–105; „Polizei schaut vorbei,“ in Medienkritik und Wirkungsästhetik; „How can one be Farocki?“ in New Perspectives on Academic Writing. The Thing That Wouldn’t Die; „Sätze in Zeitungspapier. Kein Fisch! Kein Autor! Servicetexte!“ in Literarischer Journalismus. Demnächst erscheint Flooded by Mail. How George Floyd (remember?) landed at the Tate in der CCSA-Topics-Reihe bei M-Books.