Bei Montage und Collage handelt es sich um transformierende Verfahren. In Film, Literatur, Bildender Kunst und Musik werden eigene oder fremde Materialien zu unterschiedlichsten Zwecken re-arrangiert. Dass diese Verfahren sowohl bei der Etablierung als auch der Transformation des Populären am Werk sind, setzt die CRG voraus, um spezifische Ästhetiken der Transformation zu beschreiben. Zusammen mit den Fellows Rembert Hüser (Medienwissenschaft) und Gianluca Solla (Philosophie) vertiefen die Teilprojekte A05 und A08 ästhetische Theorien und Anwendungsbereiche diverser Praktiken des Re-Arrangierens.
Montage wird anknüpfend an Walter Benjamins Montagepraxis als Verfahren untersucht, womit das Spezifikum der mise en scène als Orientierungspunkt für eine Wirkungs- und Rezeptionsästhetik zu bestimmen sein wird. Inwiefern ermöglicht das der Montage inhärente Spezifikum der mise en scène die Transformationen des Populären? Welche Erkenntnisse ergibt eine Untersuchung des Verfahrens der Montage hinsichtlich der Wirkung und der Attraktion des Populären? Wie ermöglicht die Montage die Sichtbarkeit des Populären? Durch welche Anordnungen tritt das Populäre in Erscheinung?
Collage (ausgehend vom traditionellen avantgardistischen Verständnis) konstituiert sich als Cut and Paste-Verfahren aus Selektionen, d. h. kulturelle Aspekte werden privilegiert, um sie in einem neuen Verbreitungszyklus zu verwerten. Welche Transformationen entstehen durch Dekontextualisierung und Rekombination? Inwiefern dienen die Collageverfahren der Popularisierung?