Nach dem Abitur am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium habe ich zunächst an der RWTH Aachen Mathematik und Informatik studiert, der endgültige Weg in die Buchwissenschaft an der JGU Mainz folgte erst später. Vielleicht meinen disziplinären Wurzeln entsprechend hat mich der (natur-)wissenschaftliche Buchmarkt schon immer mehr interessiert als der literarische. Meine Dissertation (1994) über Friedrich Nicolais Allgemeine Deutsche Bibliothek, die wichtigste allgemeinwissenschaftliche Rezensionszeitschrift der Aufklärung, handelt von der Festlegung wissenschaftlicher Normen zur Beurteilung von gelehrten Werken. Die Frage, welchen sozialen und ökonomischen Bedingungen wissenschaftliche Publikationen unterliegen, beschäftigt mich seit dem kontinuierlich. Meine Habilitationsschrift (2001) ist allerdings eine berufssoziologische Untersuchung des Lektors im literarischen Verlag. An die Anfänge meines Studiums knüpfte das DFG-Projekt (2005-2008) zu den Wechselwirkungen zwischen Disziplinenkultur und Publikationswesen der Mathematik 1971-1949 an. Nun richte ich als Professorin für Buchwissenschaft am Gutenberg-Institut der JGU Mainz den Blick mit Vergnügen auf das wissenschaftliche Taschenbuch der alten Bundesrepublik.