Peer reviewed / Buchveröffentlichung

Inhalt

„Pop” ist, so der Vorschlag dieses Beitrags, kein eigenständiges Funktionssystem, sondern ein Bestandteil des Kunstsystems. Populäre, „bloß” unterhaltende Kommunikationsformen aus dem Kunstsystem auszuschließen, wie Fuchs/Heidingsfelder vorschlagen, wiederholt Luhmanns Differenz zwischen Höhenkamm, d.h. Kunst für Kenner, und Trivialem als Teil der Massenmedien. Im Gegensatz dazu verstehen wir als Kunst all jene Kommunikation, die entweder interessant oder langweilig unterhält, was „Pop” und Pop-Musik einschließt. Weiterhin gehört ein Großteil der Funktionen, der für die Autoren den Ausschlag gibt, „Pop” zum Sozialsystem zu promovieren (die Betonung der Seite der Mitteilung, die Provokation, die Verkörperung von Kommunikation etc.), zu den Operationen des Kunstsystems. Unser Vorschlag ist, „Pop” als Strategie des Erreichens von Völlinklusion aufzufassen, d.h. als Semantik oder Form, die von verschiedenen Funktionssystemen dazu genutzt wird, „totale” Inklusion zu ermöglichen. Infolgedessen werden spezielle Formen des Populären wie Charts, Rankings, In-and-Out-Listen etc. im Wirtschaftsystem oder Wissenschaftssystem usw. genauso wie in Massenmedien oder der Kunst genutzt.

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Zitierweise

Hahn, Torsten / Niels Werber (2004): „Das Populäre als Form“, in: Soziale Systeme. Zeitschrift für
soziologische Theorie 10 (2), S. 347–354.