Der „Kampf“ gegen Jugendkriminalität im historischen Wandel (2016)
Inhalt
Zusammenfassung: Kriminalität wird oftmals als „Anderes“, Illegitimes inszeniert, gegen das es zu kämpfen gilt. Der Beitrag analysiert den Wandel derartiger Forderungen, indem anhand von Symboliken des Kampfes rekonstruiert wird, wie seit 1970 in institutionellen und politischen Kontexten Jugendkriminalität bzw. die Auseinandersetzung mit ihr konzipiert wird. Dies erfolgt durch eine Analyse von Zeitschriften der Sozialen Arbeit und Polizei und zudem von Debatten in deutschen Parlamenten. Im Ergebnis zeigt sich eine grundlegende Transformation von Kriminalitätsdiskursen zu Beginn und in der Mitte der 1990er Jahre. Kriminalität wird seither zunehmend als kooperativ und präventiv zu adressierende Aufgabe aller Institutionen dargestellt. Fokussiert werden weniger gesellschaftliche Ursachen und Probleme, sondern an ihre Stelle trat sukzessive eine institutionell zu „sichernde“ Eigenverantwortung von (potentiellen) Tätern.
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Zitierweise
Dollinger, Bernd / Matthias Rudolph (2016): „Der ‚Kampf‘ gegen Jugendkriminalität im historischen Wandel“, in: Zeitschrift für Diskursforschung 4, S. 51–70.