Gangsta-Rap wird öffentlich, zum Teil auch rechtlich, vielfach diskre­ditiert, findet jedoch bei Jugend­lichen umfassende Beachtung. Pop­kulturelle Stil­verbunde des Gangsta-Raps fungieren dabei als Angebote für Identitäts­arbeit, die von Jugend­lichen sozial, lokal und indivi­duell spezifisch verarbeitet und distinktiv-expressiv verwendet werden. Das Teilprojekt nutzt diese Ausgangs­lage, um das für den SFB zentrale Phäno­men der Populari­sierung zweiter Ordnung empirisch detailliert aufzuschließen. Auf Basis von teilnehmenden Beob­achtungen und Gruppen­interviews rekon­struiert die ethno­graphische Studie die Popu­larität von Gangsta-Rap und macht dessen (mögliche) Komplexität und Wider­sprüch­lichkeit sichtbar, indem Gangsta-Rap als populärer, aber umstrittener Fokus von Identitäts­aushand­lungen erschlossen wird. Dabei wird auch die Ablehnung oder Nicht-Popu­larität von Songs, Texten oder Protago­nistinnen bzw. Protagonisten des Gangsta-Rap nach­vollzogen.