Digitale Selbstvermessung: Cornelius Schubert über die Zukunft der Arzt-Patient-Kommunikation
Wearables wie Smartwatches erzeugen immer mehr digitale Körperdaten, die Patient:innen gezielt ins Behandlungszimmer mitbringen. Ärzt:innen können sich diesem Trend nicht mehr entziehen, wie Cornelius Schubert, Leiter des Teilprojekts C02 „Digitales Körperwissen: Konfliktlinien problematischer Popularität in der Gesundheitsversorgung“, im Hartmannbund Magazin – der Zeitschrift des größten standespolitischen Berufsverbands der Ärzt:innen in Deutschland – betont. Schubert erklärt, dass die Akzeptanz dieser Daten je nach Fachgebiet variiere: In Diabetologie und Kardiologie würden sie aktiv genutzt, während sie in anderen Disziplinen oft als wenig valide gelten. Patient:innen kuratierten ihre Daten strategisch, um Glaubwürdigkeit zu wahren und ernst genommen zu werden. Die ärztliche Autorität bleibe jedoch nach wie vor stark, es entstünden aber auch neue gemeinsame Praktiken, um den Evidenzgehalt dieser „grauen Daten“ auszuhandeln.
