Zur Popularität verschwörungstheoretischer Gedankenfiguren
Kamera: Johannes Hoffmann, Caner Er
Ton und Postproduktion: Johannes Hoffmann
Romy Jaster
Zur Popularität verschwörungstheoretischer Gedankenfiguren
Verschwörungstheorien genießen erstaunliche Popularität. Dies liegt auch an den Parallelen zu sog. skeptischen Hypothesen (z. B. Descartes‘ Täuschergott-Argument). Beide entziehen sich der Überprüfung durch Gegenbelege. Während skeptische Hypothesen jedoch auf einem Abwägen von Beweisen beruhen, erklären Verschwörungstheorien jede gegenteilige Evidenz als Folge von Vertuschungs- oder Täuschungsmaßnahmen der angeblichen Verschwörer. Populär sind vor allem zwei Gedankenfiguren: Die Selbst-Immunisierung des eigenen Verschwörungsglaubens oder – gerissener – die Verwendung eines gegen Widerlegung immunen Verschwörungsszenarios.
Am 30. Januar 2025 stellte Dr. Romy Jaster (Humboldt-Universität zu Berlin) ihre Überlegungen „Zur Popularität verschwörungstheoretischer Gedankenfiguren“ im Plenum des SFB 1472 „Transformationen des Populären“ zur Diskussion.
Romy Jaster ist Philosophin an der Humboldt-Universität zu Berlin und verantwortet dort den Forschungs- und Lehrbereich ‚Philosophie und Öffentlichkeit‘. In der politischen Öffentlichkeit äußert sie sich vor allem zu Desinformation, öffentlichem Diskurs und Streitkultur, insbesondere im digitalen Zeitalter. 2019 erschien bei Reclam das gemeinsam mit David Lanius verfasste Buch Die Wahrheit schafft sich ab: Wie Fake News Politik machen.