Beach­tung und Bewer­tung popu­lä­rer Körper­da­ten (2023)

Andere wissenschaftliche Publikation

Inhalt

Digitale Gesundheitstechnologien, speziell kommerzielle, populäre Wearables wie Fitbit oder die Apple Watch, inklusive der mit ihnen verknüpften Apps, führen dazu, dass immer mehr Aktivitäts- und Vitaldaten sensortechnisch erfasst und als ‚gesundheitsrelevant‘ eingestuft werden. Sie registrieren und speichern physiologische Daten, und über digitale Apps und Plattformen werden die Daten in privaten und professionellen Netzwerken zirkuliert oder in öffentlichen Foren geteilt. Im Zentrum dieser Entwicklung steht eine Konvergenz von Medizin- und Medientechnologien, die sich durch eine fortschreitende Vermessung und Verdatung körperlicher Vitalfunktionen sowie deren Veröffentlichung und Beachtung auszeichnet. Digitale Gesundheitsdaten werden zunehmend populär. Sie zu erzeugen und zu interpretieren konstituiert neue, materielle und semiotische Konstellationen zwischen Körper und Technik: Sie sind Teil moderner Lebensstile ebenso wie von neuen epistemischen Praktiken und ökonomischen Verwertungen, darüber hinaus verschieben sie die Datenhoheiten zwischen Ärztïnnen und Patient:innen. Dabei ist der Status der Daten alles andere als eindeutig. In Anlehnung an die ‚graue Literatur‘ der Wissenschaft verstehen wir populäre Gesundheitsdaten als ‚graue Daten‘: Daten, die zwar nicht offiziell zertifiziert, aber dennoch thematisch relevant sind. Die Konvergenz von Medizin- und Medientechnologien produziert mithin eine Klasse von Daten, die zwar uneindeutig, aber ebenso wertvoll sein können. Was macht diese Daten nun so populär und was macht sie auch problematisch?

Link

Hier finden Sie das PDF (institutioneller Zugang benötigt): Ansehen

Zitierweise

Lämmerhirt, Danny und Cornelius Schubert (2023): „Beachtung und Bewertung populärer Körperdaten“, in: POP. Kultur und Kritik 12 (1), S. 113–119. DOI: https://doi.org/10.14361/pop-2023-120118.