Die Ameise: Das populäre Tier (2025)
Inhalt
Ein Gedicht von Durs Grünbein mit dem Titel „Ameisenstraße“ wird auf seine literatur- und wissenshistorischen Implikationen untersucht. Die Ameise ist nicht mehr das Fabeltier Äsops, das der Grille zuhört, ihr aber kein Essen anbietet; sie ist auch nicht mehr die fleißige und vorsorgende Emse, von der seit Jahrtausenden die Rede ist. Es geht nicht mehr um das einzelne Lebewesen, von denen die Fabel erzählt, nicht um die Ameise, sondern um Ameisen im Plural als Mitglieder einer Gesellschaft; das Wissen um insect societies, das auch in der FAZ, in dem das Gedicht erscheint, extensiv popularisiert wird, gehört zu den Voraussetzungen dieser Insektenpoesie. In Grünbeins Gedicht kommen „Ameisen“ ausschließlich im Plural vor. Sie sind organisiert in Trupps, führen einen Feldzug, legen Verkehrswege an für den Transport von Gütern und Personen.
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Zitierweise
Werber, Niels (2025): „Die Ameise: Das populäre Tier“, in: Davide Giuriato und Anatol Heller (Hg.): Insektenpoesie: Ansätze zu einer literarischen Entomologie. Berlin/Heidelberg, S. 299–313.