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Inhalt

Ein Gedicht von Durs Grünbein mit dem Titel „Ameisen­straße“ wird auf seine literatur- und wissens­histori­schen Implika­tionen unter­sucht. Die Ameise ist nicht mehr das Fabeltier Äsops, das der Grille zuhört, ihr aber kein Essen anbietet; sie ist auch nicht mehr die fleißige und vorsor­gende Emse, von der seit Jahr­tausenden die Rede ist. Es geht nicht mehr um das einzelne Lebe­wesen, von denen die Fabel erzählt, nicht um die Ameise, sondern um Ameisen im Plural als Mit­glieder einer Gesell­schaft; das Wissen um insect societies, das auch in der FAZ, in dem das Gedicht erscheint, extensiv popu­larisiert wird, gehört zu den Voraus­setzun­gen dieser Insekten­poesie. In Grün­beins Gedicht kommen „Ameisen“ aus­schließ­lich im Plural vor. Sie sind organi­siert in Trupps, führen einen Feldzug, legen Verkehrs­wege an für den Transport von Gütern und Personen.

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Zitierweise

Werber, Niels (2025): „Die Ameise: Das populäre Tier“, in: Davide Giuriato und Anatol Heller (Hg.): Insektenpoesie: Ansätze zu einer literarischen Entomologie. Berlin/Heidelberg, S. 299–313.