Fiskalischer Konstitutionalismus. Von Aufgaben, Ausgaben und Ausnahmen (2025)
Inhalt
Das Einrichten eines Sondervermögens ist zu einer standard operating procedure deutscher Politik geworden. Ausgehend vom Beispiel des vermeintlichen Ausnahmeinstruments Sondervermögen analysiert der Beitrag die demokratischen Widersprüche und politökonomischen Bedingungen eines fiskalischen Konstitutionalismus und fragt, ob die Ausnahmen von den Normalregeln der Haushaltsbewilligung dem Mehrheits- und Gleichheitsprinzip Schaden zufügen. Denn tatsächlich reiht sich der seit der Einführung der selbstauferlegten Zwänge der „Schuldenbremse“ im Jahr 2009 Notlage an Notlage und befeuert die öffentliche Wahrnehmung einer permanenten Krise. Neben die abstrakte Widersprüchlichkeit von Schuldenbegrenzung als Regel und dann immer wieder ‚im Einzelfall‘ begründeter Schuldenaufnahme als Ausnahme, die sich zu einer „Spaltung der Fiskalverfassung“ (Florian Meinel) verfestigen kann, treten konkrete Probleme. Das sind insbesondere solche, die die parlamentarische Gestaltung und Kontrolle betreffen.
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Zitierweise
Huhnholz, Sebastian, und Philip Manow (2025): „Fiskalischer Konstitutionalismus. Von Aufgaben, Ausgaben und Ausnahmen“, in: Sebastian Huhnholz, Aaron Sahr und Eva Weiler (Hg.): Politische Theorien öffentlicher Finanzen. Zur (De-)Politisierung von Geld, Eigentum und Steuern. Baden-Baden (= Leviathan-Sonderband 43), S. 159–184. DOI: doi.org/10.5771/9783748949916-159.
Medienecho
Krischke, Wolfgang (2025): „Die Krux mit dem Sondervermögen. Das Hamburger Institut für Sozialforschung beleuchtet das demokratiegefährdende Potential der Extra-Ausgabe“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.11.2025.