Gender Studies zu den Erwe­ckungs­be­we­gun­gen des 19. Jahr­hun­derts – Forschungs­stand und -perspek­ti­ven (2017)

Peer reviewed / Buchveröffentlichung

Inhalt

Im Gegensatz zu disziplinübergreifenden Ansätzen blockiert in der Kirchengeschichte ein essentialistisches Geschlechterverständnis, das einen Zugang über Einzelgestalten favorisiert, weitgehend noch den Zugang zu den Methoden der Gender Studies. Dabei ist eine ‚klassische‘ kirchenhistorische Arbeitsweise, die männliche Biografien ohne Bezüge zu Methoden der Gender Studies thematisiert, aber von einer für Genderaspekte sensibilisierten Sicht zu unterscheiden. Letztere ist in der Pietismusforschung festzustellen, wo u.a. modernisierende Impulse im Blick auf die Geschlechterrollen in den Blick gekommen sind. Die These des Beitrags geht darüber hinaus und lautet, dass Zuschreibungen von ‚wahrem‘ beziehungsweise ‚falschem‘ Christsein in den Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts auf einer symbolischen Ebene als Konkurrenzen zwischen geschlechtlich konnotierten religiösen Wissensdiskursen verstanden werden können, deren verbindende Kennzeichen der jeweils eigene Rekurs sowohl auf authentische religiöse Erfahrung als auch auf ein sachgerechtes (biblisches) Buchwissen waren. Der Ansatz wird in diesem Beitrag unter soteriologischen, eschatologischen und anthropologischen Aspekten sowie in performativer Perspektive (Doing Gender – Doing Awakening) exemplarisch erprobt.

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Zitierweise

Albrecht-Birkner, Veronika (2017): „Gender Studies zu den Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts – Forschungsstand und -perspektiven“, in: Thomas Kuhn und Veronika Albrecht-Birkner (Hg.): Zwischen Aufklärung und Moderne. Erweckungsbewegungen als historiographische Herausforderung. Münster, S. 59–95.