Georg Ebers’ Professorenromane und die frühe Ägyptologie. Popularisierung und institutionelle Etablierung vs. Entpopularisierung und institutionelle Ausdifferenzierung (2024)
Inhalt
Georg Ebers’ wirkliche oder vermeintliche Popularität auf Basis eines historischen Romans über das alte Ägypten trägt zur Etablierung bzw. Ausweitung ägyptologischer Lehrstühle in Deutschland bei. Der Artikel arbeitet heraus, warum der Roman populär war, und vollzieht besagten Etablierungsprozess nach. Anschließend wird Ebers’ zweifache Entpopularisierung untersucht. Zum einen eignet sich sein Roman aufgrund seiner literarästhetisch ‚populären‘ Signatur wenig zur Kanonisierung. Zum anderen trägt Ebers’ Schüler Adolf Erman zu einer endgültigen Ausdifferenzierung und Spezialisierung des Fachs bei, indem er eine Schließung vornimmt und die populäre Außenseite der Ägyptologie samt Ebers abschneidet.
Georg Ebers’ real or supposed popularity based on a historical novel about ancient Egypt contributed to the establishment of Egyptological university chairs in Germany. The article points out why the novel was popular and sheds light on the aforesaid process. It then focusses on Ebers’ twofold de-popularisation. On the one hand, the literary ›popular‹ aspects of the novel are not suitable for canonisation. On the other hand, Ebers’ student Adolf Erman contributes to the final differentiation and specialisation of Egyptology by ‚closing‘ it and cutting off the popular aspects of the subject, including Ebers.
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Zitierweise
Lickhardt, Maren (2024): „Georg Ebers’ Professorenromane und die frühe Ägyptologie. Popularisierung und institutionelle Etablierung vs. Entpopularisierung und institutionelle Ausdifferenzierung“, in: LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 54 (1), S. 53–70. DOI: https://doi.org/10.1007/s41244-024-00323-8.