Gewalt in ihren Deutun­gen. Anmer­kun­gen zu Kultu­ra­li­tät und Kultu­ra­li­sie­rung (2005)

Peer reviewed / Buchveröffentlichung

Inhalt

Der Beitrag diskutiert Bezüge zwischen Gewalt und Kultur. EIn Merkmal von Gewalt ist ihre Kulturalität. Gewaltinteraktionen ebenso wie Gewaltphantasien hängen mit Kulturspezifischen Deutungsmustern zusammen. Eine bestimmte Gewalthandlung kann von Kultur zu Kultur unterschiedlich interpretiert werden. Zugleich generieren Kulturen spezifische Formen von Gewalt. Gewalt wird in kulturellen Möglichkeitsräumen imaginiert, vollzogen und interpretiert werden. Zugleich generieren Kulturen spezifische Formen von Gewalt. Gewalt wird in kulturellen Möglichkeitsräumen imaginiert, vollzogen und interpretiert. Diese begrenzen die Gewalt nicht notwendig auf bereits bekannte Formen, sie gestalten jedoch ihre Entwicklung.

Der Kulturalität steht die Möglichkeit der gezielten Kulturalisierung von Gewalt gegenüber. Gewalthandeln ist deutungsoffen, es besteht ist Gewalt mit Machthandeln verbunden. Diese zwei Eigenschaften prädestinieren sie als Gegenstand von Definitionskämpfen. Bestimmte Deutungen von Gewalt können propagiert und politisch genutzt werden und so auch das weitere Gewaltgeschehen beeinflussen.

Abschließend wird angesprochen, wie die soziologische Gewaltforschung einerseits der Kulturalität von Gewalt Rechnung tragen kann, ohne andererseits gezielte Kulturalisierungen von Gewaltphänomenen durch politische Kräfte zu übernehmen, statt sie analytisch zu durchleuchten.

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Zitierweise

Inhetveen, Katharina (2005): „Gewalt in ihren Deutungen. Anmerkungen zu Kulturalität und Kulturalisierung“, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie 30 (3), S. 28–50.