Jugend, Krimi­na­li­tät und Gangsta-Rap. Eine empi­ri­sche Annä­he­rung an die Binnen­per­spek­tive junger Rapper auf Norm­ver­let­zun­gen (2024)

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Inhalt

Gangsta-Rap ist seit längerer Zeit Gegenstand öffentlicher Kontroversen, zumal mit Blick auf Normverletzungen wie Kriminalität. Dieses Thema wird in dem Beitrag ausgehend von Interaktionen Jugendlicher behandelt, die Songs des Genres Gangsta-Rap produzieren. Anhand von Gruppendiskussion wird erschlossen, wie Jugendliche Kriminalität in Songs einbinden. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Nutzung von Semantiken der Kriminalität gruppenintern kontrolliert und an Vorgaben von Authentizität gebunden wird: bestimmte Arten von Kriminalität dürfen nur von bestimmten Personen thematisiert werden, die für die Echtheit der Darstellungen bürgen. In der Konfrontation mit Kritik von außen kann dies allerdings invertiert werden: Kriminalitätsdarstellungen erscheinen dann als bloße Simulierung bzw. Inszenierung ohne realen Gehalt. In jedem Fall folgen diese Darstellungen sozial regulierten Vorgaben eines musikalischen Genres, das Provokationen einfordert.

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Zitierweise

Dollinger, Bernd (2024): „Jugend, Kriminalität und Gangsta-Rap. Eine empirische Annäherung an die Binnenperspektive junger Rapper auf Normverletzungen“, in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung 19, S. 87–101.