Inhalt
Die Erinnerungskultur der Weimarer Republik verlängert den Krieg in die Nachkriegsgesellschaft hinein; die Jahre 1914 bis 1918 bleiben ein Dreh- und Angelpunkt von Kultur und Politik. Der Opfer- und Totenkult wird zum dominanten Thema der nationalen Rechten (vgl. Stefan Breuer: Die radikale Rechte in Deutschland 1871–1945. Eine politische Ideengeschichte. Stuttgart 2010), die die Erinnerung an das ‚Fronterlebnis‘ zu monopolisieren versucht, indem sie die ‚Stahlgewitter‘ der Materialschlachten zur Geburtsstätte des neuen deutschen Mannes stilisiert. Trotz auflagenstarker Erfolge wie Im Westen nichts Neues schafft es die literarische Linke nicht (vgl. Gerd Krumeich: Die Dolchstoßlegende, in: Etienne François und Hagen Schulze (Hg.): Deutsche Erinnerungsorte. Bd. 1. München 2001, 585–599), eine konsensfähige Sinnstiftung der Kriegsniederlage zu formulieren.
Link
Hier finden Sie das PDF (institutioneller Zugang erforderlich): Ansehen
Zitierweise
Koch, Lars und Niels Werber (2024): „Krieg“, in: Maren Lickhardt und Robert Krause (Hg.): Handbuch Weimarer Republik: Literatur und Kultur. Stuttgart, S. 201–209. DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05951-2_21.