rowohlts deut­sche enzy­klo­pä­die: Wissen­schaft im Taschen­buch 1955–68 (2017)

Peer reviewed / Buchveröffentlichung

Inhalt

Das Wissen der Welt für 2,20 DM

Seit 1955 war es der Anspruch von rowohlts deutscher enzyklopädie (rde), im Rahmen einer Taschenbuchreihe „jedem geistig Interessierten alle Gebiete der Wissenschaft durch ihre angesehensten Vertreter“ zu erschließen. Mit Bänden wie Schelskys Soziologie der Sexualität, Heisenbergs Das Naturbild der heutigen Physik, Riesmans Die einsame Masse, Gehlens Die Seele im technischen Zeitalter, Portmanns Zoologie und das neue Bild vom Menschen, Friedrichs Die Struktur der modernen Lyrik, Huizingas Homo ludens, Sedlmayrs Die Revolution der modernen Kunst, Camus’ Mythos vom Sisyphos oder Ruth Benedicts Urformen der Kultur entwickelte der Reihenherausgeber, der italienische Philosoph Ernesto Grassi, insbesondere bis in die frühen 1960er Jahre einen „Wissens- und Orientierungskanon“ (Karl S. Rehberg) der jungen Bundesrepublik: Wissenschaft im Taschenbuch zwischen „Abendland und Amerika“ (Axel Schildt). Vom Buchmarkt aus betrachtet, war der Erfolg der rde gigantisch: im Schnitt 35.000 verkaufte Exemplare pro Band bis 1970. Insgesamt waren das über 8 Millionen Exemplare von bis dahin 226 erschienenen Bänden. Auch für die Wissensgeschichte der Bundesrepublik und im Hinblick auf eine Praxeologie der Lektüren sind diese Verkaufszahlen bedeutsam. Denn lange vor der sogenannten „Suhrkamp-Kultur“ hatten die bundesdeutschen Leserinnen und Leser bereits massenhaft Gelegenheit, den Umgang mit Wissenschaft im Taschenbuch einzuüben.

Der vorliegende Band stellt die erste archivgestützte Auswertung von Teilen des Verlagsnachlasses der rde dar.

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Zitierweise

Döring, Jörg, Sonja Lewandowski und David Oels (Hg.) (2017): rowohlts deutsche enzyklopädie: Wissenschaft im Taschenbuch 1955–68. Hannover (Themenheft Non Fiktion 1/2).