Prof. Dr. Jörg Döring (Neuere deutsche Literaturwissenschaft)

Studiert ab Ende der 1980er in der Hochzeit der Massenuniversität und des wissenschaftlichen Taschenbuchs. Hätte mir damals ein Leben ohne wissenschaftliche Taschenbücher nicht vorstellen können. Ein Fetisch, glücklich verramscht in den Remittendenkisten vor der FU Berlin. Für uns Studierende der Geisteswissenschaften waren die Taschenbücher Prestigebesitz ganz ohne Vermögen. Leicht damit umzuziehen von WG zu WG. Keine U-Bahnfahrt ohne stw-Band im Jackett. Für das Studium das entscheidende Arbeitsmittel – Anstreichungen, Notizen. Im Dialog mit dem Text. Bis heute nicht gelernt, anders zu lesen. Die Studierenden heute lernen und bilden sich anders. Das wissenschaftliche Taschenbuch ist im Begriff zu verschwinden – aus den Buchhandlungen, aus dem Studienalltag. Eine Epoche geht zu Ende – deshalb ist jetzt die Zeit, sie zu erforschen. Das wissenschaftliche Taschenbuch war das entscheidende Werkzeug jener eruptiven Bildungsexpansion in der Geschichte der Bundesrepublik, deren Kinder wir sind.
Seit 2008 Univ.-Prof. für Neuere deutsche Philologie, Medien- und Kulturwissenschaft an der Universität Siegen. Gastprofessuren und Fellowships in Tokio, Amsterdam und Brünn. Ko-Sprecher des SFB 1472.

Veröffentlichungen

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Was ist Geis­tes­a­r­beit?

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01.09.23
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rowohlts deut­sche enzy­klo­pä­die: Wissen­schaft im Taschen­buch 1955–68 (2017)

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Para­text „Tris­tesse Royale“ (2009)

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