Die CRG Billige Bücher um 1970 hat den Kopenhagener Kulturhistoriker Detlef Siegfried zu Gast. Gemeinsam mit ihm erörtern die drei Teilprojekte A02 Pop-Ästhetiken, A06 Pop, Literatur und Neue Sensibilität und B01 Wissenschaft im bundesrepublikanischen Taschenbuch 1955-80 die folgenden Leitfragen: 1) Ist die Wertunterscheidung 'kommerziell - underground', die seit Mitte der 1960er Jahre den Pop-Diskurs durchzieht, als Reformulierung der alten high/low-Axiologie zu verstehen? 2) Sind Phänomene wie der partiell überaus erfolgreiche Märzverlag oder die Mail-Order-Popularisierung von Gegenkultur durch Zweitausendeins als Mainstream der 'Gegenkultur' zu verstehen? 3) Gibt es einen Zusammenhang zwischen Buchgebrauch, Buchbesitz und der Studierendenrevolution um 1968? Inwieweit sind die wissenschaftlichen Taschenbücher ein Treiber der Bildungsrevolution, die schon vor 1968 begann?

Unser Gast Detlef Siegfried ist einer der profiliertesten geschichtswissenschaftlichen Forscher zu '1968' und Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften.

Zu seinen wichtigsten Büchern zählen:

• Time is on my side. Konsum und Politik in der westdeutschen Jugendkultur der 60er Jahre. Göttingen 2006
• Sound der Revolte. Studien zur Kulturrevolution um 1968. Weinheim/München 2008
  (mit Axel Schildt)
• Deutsche Kulturgeschichte. Die Bundesrepublik – 1945 bis zur Gegenwart. München 2009
• 1968. Protest, Revolte, Gegenkultur. Ditzingen 2018
• Alternative Dänemark. Kosmopolitismus im westdeutschen Alternativmilieu 1965–1985. Göttingen 2023