Wissenschaftskommunikation
Ö (seit 2025)
Leitung
Mitarbeit
Zu Beginn der zweiten Förderphase ist der Sonderforschungsbereich um ein Teilprojekt Ö „Wissenschaftskommunikation“ erweitert worden, um gezielt auch nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeiten in den Forschungsprozess und in die Kommunikation über die Forschungsagenda einzubeziehen. Dafür entwickelt der SFB – ausgehend von einem Monitoring seiner Maßnahmen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation in der ersten Förderphase – ein Konzept von externer Wissenschaftskommunikation, das diese nicht nur als Outreach wissenschaftlicher Akteure an eine nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit versteht, sondern auch als Wissenschaft in Kooperation mit verschiedenen Teilöffentlichkeiten. Dies ist im Fall der Forschungsagenda des SFB umso dringlicher, als gerade auch der Status von Expertise von den Transformationen des Populären berührt ist. Expert:innen für das Populäre sind beileibe nicht nur die durch Wissenschaft legitimierten Akteur:innen, sondern finden sich in allen Segmenten der Gesellschaft. Deshalb werden im Teilprojekt Ö zwei Maßnahmen durchgeführt:
Living Archive „Your Most Popular“
Bei dem von Anna Rebecca Hoffmann und Alexander Wohnig verantworteten Arbeitsbereich handelt es sich um ein Projekt im Bereich von Citizen Humanities, in dem Schüler:innen und Bürger:innen aller Altersklassen ein virtuelles Archiv der Gebrauchsweisen und Wissensformen im Umgang mit dem je persönlichen oder gruppenkonstitutiven Populären erstellen. Das Ziel ist, Kennerschaft und Mitteilungsformen von Stilgemeinschaften verschiedener Altersstufen und kultureller Herkünfte sichtbar zu machen, in denen darüber verhandelt (und entschieden) wird, was Beachtung findet, was mit Nicht-Beachtung gestraft wird und warum dies geschieht.
Wissenschafts-Podcast „Problematisch Populär“
Eine weitere, von Jörg Döring und Maren Lickhardt verantwortete, Maßnahme gilt einer Teilöffentlichkeit, von der das Monitoring der ersten Phase ergeben hat, dass sie zu den Hauptadressaten der SFB-Wissenschaftskommunikation gehört, welche nun umso gezielter angesprochen wird: die spezialisierte Öffentlichkeit der an Geisteswissenschaften interessierten (inner- wie außerwissenschaftlichen) Multiplikator:innen auf Social Media. Diese sollen durch ein thematisch profiliertes Podcast-Angebot für die Verbreitung der SFB-Forschungsagenda attrahiert werden: dem Wissenschaftspodcast „Problematisch populär“, in dem Mitglieder des SFB mit Gästen aus und von außerhalb der Wissenschaft darüber diskutieren, welchen Unterschied es macht, dass etwas – ein Artefakt, eine Person, eine Meinung, ein Device usw. – nachweislich von vielen beachtet, genutzt, weiterverbreitet wird. Ebenso soll diskutiert werden, was das für all jenes bedeutet, das weniger bis gar keine Beachtung findet: die kulturellen Formen und sozialen Folgen von Nicht-Popularität. Mit Blick auf die Wissenschaftskommunikationsforschung dient diese Maßnahme auch der Erforschung kurrenter Mündlichkeitsbedingungen geisteswissenschaftlicher Akteur:innen im Zeitalter von Wissenschaft in Social Media.
Über die beiden spezifischen Arbeitsbereiche hinaus agiert das Teilprojekt Ö an der Schnittstelle zwischen dem SFB, der Stabsstelle für Presse, Kommunikation und Marketing der Universität Siegen und den inneruniversitären Kooperationspartner:innen für Outreach-Aktivitäten (z. B. FORUM Siegen, Mittwochsakademie) sowie mit außeruniversitären Institutionen, mit denen im Bereich der Maßnahmen der Wissenschaftskommunikation kooperiert wird (Deutsche Nationalbibliothek, Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Partnerschulen und außerschulische Bildungsträger). Dem TP Ö obliegt auch die redaktionelle Verantwortung für die Website und für den crossmedialen Outreach auf Social Media sowie die Koordination und Produktion der Beiträge aus den Teilprojekten für die SFB-eigenen Publikationsformate (Podcast, Blog, Video, Working Paper).