Demokratie erfahren. Zur Ästhetik einer gefährdeten Lebensform
Gastvortrag von Till van Rahden am 30. Juni 2022
Wir sind jetzt alle Demokraten. Auch das ist ein Kennzeichen „des sich entgrenzenden Populären“. Doch mehren sich angesichts des Erfolgs von populistischen Parteien die Zweifel an der Idee der Demokratie. In der gegenwärtigen Debatte über die Krise unserer politischen Ordnung gerät oft aus dem Blick, dass die Demokratie als Herrschaftsform eine spezifische Lebensform voraussetzt. Was können die Geistes- und Kulturwissenschaften für unser Verständnis der Demokratie als einer ebenso unwahrscheinlichen wie fragilen Lebensformen beitragen? Im Zentrum stehen dabei Fragen der Form. So will der Vortrag einladen, zum Gespräch über die Bedeutung von Ästhetik, Stil und Umgangsformen für die Demokratie. Im Zentrum steht die Frage: wenn eine spezifische Kultur eine wesentliche, obgleich schwer fassbare Grundlage für demokratische Ordnung bildet, ist es möglich zu bestimmen, welche Formen und Stile die Demokratie als Lebensform fördern, erhalten und belegen?