Umberto Eco: Zwischen Mickey Mouse und Mussolini (2007)
Inhalt
Welches sind die Kanäle, auf denen wir Traditionen und Wissen, aber auch unsere Traumata kommunizieren und übermitteln? Diese Frage muss jede Generation neu für sich verhandeln. Umberto Eco machte bereits früh in seinen Essays darauf aufmerksam, dass dies nicht allein über den Weg der Hochkultur zu geschehen hat. In seinem fünften Roman La misteriosa fiamma della regina Loana/Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana (2004) rekonstruiert der italienische Autor zudem am Beispiel seines Alter Ego Yambo Bodoni die 'éducation sentimentale' der eigenen Generation, aufgewachsen und sozialisiert im Zeichen des italienischen Faschismus, zugleich geprägt durch eine insbesondere aus den USA stammende Populärkultur. Comics und Plakate, Schlager und Propagandalieder der Zeit werden hierbei vom Autor befragt und als originale Bild- und Textzitate in die Handlung integriert. So werden die Artefakte zu medialen Traumresten einer späterhin vielfach idealisierten bzw. verdrängten traumatischen Epoche der italienischen Geschichte.
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Zitierweise
Di Bella, Roberto (2007): „Zwischen Mickey Mouse und Mussolini. Die Medien der Populärkultur und das kulturelle Gedächtnis in Umberto Ecos Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana“. In: Einschnitte. Identität in der Moderne. Hrsg. von Oliver Kohns und Martin Roussel. Würzburg, S. 291–311.