Das deutsche Parteiensystem vor der Zerreißprobe? – Ein WELT-Interview mit Philip Manow zur Bundestagswahl
Die jüngste Bundestagswahl hat das deutsche Parteiensystem vor große Herausforderungen gestellt: Rund 14 Prozent der abgegebenen Stimmen blieben wegen der Fünf-Prozent-Hürde unberücksichtigt – ein demokratisches Dilemma? Der Politikwissenschaftler Philip Manow, Leiter des Teilprojekts C07 „Zwischen Volk und Forsa“, analysiert im Interview mit der Tageszeitung WELT den Ausgang der Bundestagswahl 2025. Das Gespräch dreht sich um die Auswirkungen des Wahlrechts auf das Wahlergebnis, um die wachsende politische Polarisierung und die Fragmentierung des deutschen Parteiensystems, um den Aufstieg des sog. „Populismus“ und um Wahlbeeinflussungen von „außen“. In der Konstitutionalisierung politischer Prozesse sieht Manow eine Gefahr für die Demokratie: Wenn immer mehr Entscheidungen von Verfassungsorganen und nicht mehr von gewählten Vertretern getroffen werden, könne das langfristig zu politischer Entfremdung zwischen Parteien und Volk führen. Auch die Frage nach dem Verhältnis von CDU/CSU zur AfD wird diskutiert. Manow stellt klar: Eine Kooperation wäre nicht nur ein Tabubruch, sondern könnte zur Implosion des deutschen Parteiensystems führen.
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Zitierweise
Manow, Philip und Mladen Gladić (2025): „Das wäre ein Selbstmordkommando der Union“. Philip Manow im Interview mit Mladen Gladć, in: WELT (Printausgabe), 7.3.2025, S. 14. Online-Version unter dem Titel „Das wäre die Implosion des deutschen Parteiensystems der Nachkriegszeit“. URL: https://www.welt.de/kultur/plus255604800/Philip-Manow-Das-waere-die-Implosion-des-deutschen-Parteiensystems-der-Nachkriegszeit.html?source=puerto-reco-2_ABC-V45.3.C_new_conversion.