Populärkulturforschung 1968 bis 2022: Kaspar Maase zieht eine Bilanz
Die Forschung zur populären Kultur bestand lange darin, auf bestimmte Bevölkerungsgruppen zu verweisen: auf die „Subalternen”, auf „widerständige Jugendliche”, auf die „Unterschichten”. Damit verbunden war das Bemühen, deren bevorzugte Werke und ihre Aneignungen von Werken ins wissenschaftliche Licht zu rücken – und nicht nur die der „bildungsbürgerlichen Kultur”. Kaspar Maase blickt auf 50 Jahre Forschungsarbeit zurück und zieht eine Bilanz: Was hat sich bewährt, was nicht? Am Ende plädiert er für eine Forschungspraxis, die sich von der reinen Werkbetrachtung grundsätzlich verabschiedet.
Kaspar Maase, Prof. em. am Ludwig-Uhland-Institut für empirische Kulturwissenschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er ist der Pionier der bundesdeutschen Populärkulturforschung. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen:
Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850–1970. Frankfurt am Main 1997; Was macht Populärkultur politisch? Wiesbaden 2010; Das Recht der Gewöhnlichkeit. Über populäre Kultur. Tübingen 2011; Die Kinder der Massenkultur. Kontroversen um Schmutz und Schund seit dem Kaiserreich. Frankfurt/New York 2012; Populärkulturforschung. Eine Einführung. Bielefeld 2019.