Pop und Populismus in den Unterhaltungsmagazinen um 1933
10. Juli – 12.Juli 2023
Universität Innsbruck, Claudiana
Herzog-Friedrich-Straße 3
6020 Innsbruck
Organisation:
Dr. Anna Seidel, Universität Innsbruck
assoz. Prof. Dr. Maren Lickhardt, Universität Innsbruck
Kooperationspartner:innen:
Prof. Dr. Kerstin Barndt, University of Michigan
Ass.-Prof. Dr. Jochen Hung, University of Utrecht
Unterhaltungsmagazine gelten als wesentliche Inkubatoren der Populärkultur der Weimarer Republik. Nischige Verlage und große Häuser wie Ullstein, Mosse und Scherl haben für jeden Geschmack die passende Zeitschrift im Angebot. Mit den illustrierten Magazinen sprechen sie in der Masse distinkte Stilgemeinschaften an. Das Jahr 1933 bedeutet auch für diese bunte Zeitschriftenlandschaft eine drastische Zäsur. So wird beispielsweise der in den 1920er-Jahren ausgesprochen erfolgreiche Ullstein-Verlag 1934 arisiert, Magazine wie der Uhu werden eingestellt. Andere Zeitschriften werden aber unter den neuen Vorzeichen weitergeführt, so lebt Die Dame etwa vereinnahmt vom NS bis 1943 fort.
Viele bis 1933 umtriebige Kulturarbeiter:innen sind auf das Ärgste von der nun greifenden NS-Politik betroffen. Ihre Kunst wird etwa als ‚entartet‘ degradiert oder ihre Werke befinden sich auf der ‚Schwarzen Liste‘ und fallen 1933 der Bücherverbrennung zum Opfer. Sie müssen neue Wege finden, ihre Texte zu publizieren.
Mit der Tagung wollen wir die Artefakte samt ihrer Kontexte in den Blick nehmen sowie das Werk bislang weniger beachteter Schriftsteller:innen, die mit dem Zeitschriftendiskurs der Zeit verbunden sind. Wir wollen uns über Brüche und Kontinuitäten austauschen, die sich um 1933 auch in den Unterhaltungsmagazinen ausmachen lassen.
Wir danken dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie der Universität Innsbruck.
Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.
Programm
17:00 Uhr
Gruß- und Geleitworte: Sebastian Donat, Dekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Eröffnung:
Anna Seidel und Maren Lickhardt
18:00 Uhr
Keynote:
Sabina Becker (Freiburg): Aufbruch in die Moderne: Die Massen- und Populärkultur der Weimarer Republik
20:00 Uhr
Gemeinsames Abendessen im Arkadenhof
Moderation: Maren Lickhardt (Innsbruck)
09:00 – 10:00 Uhr
Ulrike Zitzlsperger (Exeter): (Unterhaltungs)Werte: Die Woche, 1925
10:00 – 11:00 Uhr
Chris Flinterman (Groningen): Das Ende des Tanzes? Schlager, Jazz und ihre Tänze in den Unterhaltungsmagazinen der 1930er Jahre
11:00 – 11:30 Uhr
Kaffeepause
11:30 – 12:30 Uhr
Michael Pilz (Innsbruck): „Olle Schraube“ oder Ort des Widerstands? Die Münchner „Jugend“ in den 1930er Jahren
12:30 – 14:00 Uhr
Mittagspause (Essen im Türingsaal)
Moderation: Anna Seidel (Innsbruck)
14:00 – 15:00 Uhr
Jochen Hung (Utrecht): “Junge Mädchen” and “Daughters of the Sky”: Transatlantic Changes in the Construction of Femininity after 1930
15:00 – 16:00 Uhr
Walter Fähnders (Osnabrück): Ruth Landshoff-Yorck (um) 1933 – Feuilleton, Roman, Lyrik
16:00 – 16:30 Uhr
Kaffeepause
17:00 Uhr
Gemeinsamer Besuch des Brenner-Archivs mit Ulrike Tanzer (Innsbruck)
20:00 Uhr
Gemeinsames Abendessen in der Elfriede
Moderation: Ute Schneider (Mainz)
09:00 – 10:00 Uhr
Kerstin Barndt (Ann Arbor) und Johannes von Moltke (Ann Arbor): Pilze im Lichtbild: Die Film-Welt und ihre Amateure.
10:00 – 11:00 Uhr
Anna Seidel (Innsbruck): Kontinuitäten im Bruch – die Arbeiter Illustrierte Zeitung
11:00 – 11:30 Uhr
Kaffeepause
11:30 – 12:30 Uhr
Maren Lickhardt (Innsbruck): Resilienz, Resistenz und Anpassung als Reaktionsformen des Populären auf den NS in Unterhaltungsmagazinen um 1933
12:30 – 13:00 Uhr
Abschlussdiskussion und Ausblick
13:00 Uhr
Gemeinsames Mittagessen im Türingsaal und Abreise