Prof. Dr. Lars Koch (Neuere deutsche Literatur­­wissen­schaft und Medien­kultur­­wissen­schaft)

Lars Koch
  • Visi­t­ing Resea­rch Fellow

Lars Koch ist seit 2024 ordentlicher Professor für Neuere deutsche Literatur­wissen­schaft und Medien­kultur­wissen­schaft an der TU Dresden. Dort ist er aktuell Co-Sprecher der Exzellenz­maßnahme „Disruption and Societal Change“ (TUDiSC) und leitet zusammen mit Julia Prager das DFG-Projekt „Theater der Trans-lation. Dyna­miken und Kon­stella­tionen von Über­setzen und Herab­setzen in Theater und Perfor­mance des 21. Jh.“. Zu seinen Forschungs­interessen gehören die Literatur­geschichte der Angst, literatur- und medien­kultur­wissen­schaft­liche Perspek­tiven auf den Komplex von Disrup­tion, Denorma­lisie­rung, Kata­strophe und Ausnahme; Invek­tivität, Theater und Aktions­kunst (insbe­sondere Schlingen­sief und Milo Rau).
Nach dem Studium der Fächer Allgemeine Literatur­wissen­schaft, Geschichte und Philo­sophie an der Univer­sität Siegen wurde er 2004 mit der Arbeit „Der Erste Welt­krieg als Medium der Gegen­moderne – Zu den Werken von Walter Flex und Ernst Jünger“ an der Rijks­univer­siteit Groningen promo­viert. Nach einer Zeit als Referent von Dr. Konrad Schily im Deutschen Bundes­tag war Lars Koch in der Postdoc-Phase ab 2009 an den Univer­sitäten HU Berlin, Siegen, Kon­stanz und Hagen tätig, bevor er 2013 im Rahmen einer Open Topic Tenure Track-Professur an die TU Dresden ging und dort 2019 die Professur für Medien­wissen­schaft und Neuere deutsche Literatur übernahm. In Dresden war Lars Koch, unter anderem als Teil­projekt­leiter im SFB 1285 „Invek­tivität. Kulturen und Dyna­miken der Herab­setzung“, für mehrere DFG-Dritt­mittel­projekte verant­wortlich. Zudem leitete er von 2013 bis 2019, zuerst in Siegen, dann in Dresden, die ERC Starting Grant-Forschungs­gruppe „The Principle of Disruption. A Figure Reflecting Complex Societies“. Von 2016 bis 2024 war Lars Koch als Redak­teur der Kultur­wissen­schaftl­ichen Zeit­schrift (KWZ) engagiert, zudem war 2019/2020 als Fellow am KWI in Essen.
Zu den aktuellen Veröffent­lichungen gehören die Bände Writing Angst. Schauerliteratur, Gothic Novel und literarischer Schrecken von 1800 bis zur Gegenwart (hg. mit Jakob Baur und Barbara Schaff, Biele­feld 2025, im Erscheinen); Fragilität. Konturen einer Semantik (hg. mit Maren Lickhardt und Matthias Schaffrick, Göttingen 2025, im Erscheinen); The Great Disruptor. Trump, The Media and the Politics of Degradation (London 2025, hg. mit Tobias Nanz und Christina Rogers); Litera­rische Organo­technik – Studien zu einer Diskurs- und Imagi­nations­geschichte (hg. mit Sarah Neelson und Julia Prager, Berlin/Boston 2024); Zwischen Feind­setzung und Selbst­viktimi­sierung. Gefühls­politik und Ästhetik popu­listi­scher Kommu­nika­tion (hg. mit Torsten König, Frankfurt a. M. 2020).
Lars Koch interessiert sich für die kultu­relle Forma­tierung von nega­tiven Gefühlen wie Angst, Hass und Verach­tung und fragt danach, wie sich vor dem Hinter­grund der disrup­tiven Kondi­tion der Gegen­wart aktuelle Formen von Faschis­mus in der Kombi­nation medien­kultur­wissen­schaft­licher und affekt­theore­tischer Perspek­tiven beschreiben lassen.