Mit ihrer zunehmenden Popularität inszenieren digitale Spiele Geschichts- und Vergangenheitsvorstellungen für immer breitere Bevölkerungskreise und prägen damit das, was in populären Kontexten als Geschichte verstanden, interpretiert und verhandelt wird. Digitale Spiele mit historischen Schauplätzen übernehmen nicht nur bereits erfolgreich popularisierte und breit vermittelte Geschichtsbilder. Sie integrieren auch aktuelle gesellschaftliche Debatten in die historischen Welten, die sie konstruieren und nachbilden. Der Beitrag untersucht am Beispiel von drei ausgesprochen populären Titeln, wie die in der zweiten und der beginnenden dritten Dekade des 21. Jahrhunderts intensivierten Debatten um Diversität und die Repräsentation von ‚People of Color‘ ein bestimmtes gesellschaftliches Selbstverständnis in die mediale Inszenierung von Geschichte einschreiben und damit neue Perspektiven auf die Vergangenheit eröffnen.

Angela Schwarz/Milan Weber: New Perspectives on Old Pasts? Diversity in Popular Digital Games with Historical Settings, in: Arts, Bd. 12, Nr. 2, 2023, DOI: 10.3390/arts12020069