Politische Ordnungen als alle tatsächlichen und denkbaren Herrschafts-, Repräsentations- und Deliberationssysteme geben nicht nur den Rahmen von Politik und der Kommunikation über ihre Ausgestaltung ab. Vielmehr bilden sie selbst den Gegenstand vielfältiger Debatten und ästhetischer Verhandlungen auf internationaler, nationaler, regionaler und kommunaler Ebene, an denen neben den Akteurinnen und Akteuren der politischen Institutionen sowie der Bürgerinnen und Bürger auch die diversen Medien und medialen Bedingungen einen großen Anteil haben.

Der Workshop der Projekte B04, B05 und C04 stellt Formen der Inszenierung von Vorstellungen darüber in den Mittelpunkt, welche Ordnung auf welche Weise popularisiert wird bzw. im Sinne der Beachtung durch Viele populär gemacht werden soll:

• In welcher Weise werden politische Ordnungsvorstellungen in populäre Medien integriert bzw. in ihnen inszeniert? Welchen Einfluss hat der Umstand ihrer Inszenierung in einem anderen Kontext als der politischen Arena, also die fiktionale Darstellung im Kontext von spielerischen Praktiken, der mitunter weit größere Reichweiten besitzt als der politische Diskurs in Stadt, Land und Bund?
• Hierzu werden verschiedene Inszenierungsformen aus der populären Literatur und dem digitalen Spiel herangezogen.
• Wie werden Vorstellungen über eine angemessene politische Ordnung auf kommunaler Ebene sprachlich gerahmt und ausgehandelt, inwieweit wird Popularität zu einer Ressource für Konflikte und ihre Bearbeitung? Wie werden Ordnungsvorstellungen in der politischen Praxis inszeniert und umgesetzt, um nicht nur große Beachtung, sondern auch möglichst große Zustimmung zu finden?
• Auf welche Weise nutzen politische Gruppen fiktionale Ordnungsvorstellungen populärer Medien?

Für die intensive Diskussion dieser und ähnlicher Fragen im Workshop werden von den beteiligten Projekten zwei Wochen vor der Sitzung Materialien für alle Teilnehmenden bereitgestellt.