Prof. Dr. Maren Lehmann

  • Visi­t­ing Resea­rch Fellow

Maren Lehmann verbringt wegen des Verlusts ihres Designstudienplatzes im Spätsommer 1989 mehrere Monate im Bibliothekslesesaal und liest dort Luhmanns „Liebe als Passion“. Von dieser Form soziologischer Theorie verführt, wechselt sie von der Kunsthochschule an die Universität, studiert nochmals und wird der Theorie schließlich sowohl die Dissertations- als auch die Habilitationsschrift widmen. Die übliche Vagabondage durch verschiedene Universitäten und Fakultäten bringt sie Anfang der 2000er Jahre sehr kurzfristig, aber sehr nachhaltig an die Medien- und die Designfakultät der Bauhaus-Universität Weimar mit ihrem damals einzigartigen intellektuellen Klima. Allen diesen Erfahrungen versucht sie treu zu bleiben, seit sie 2012 den Lehrstuhl für soziologische Theorie an der Zeppelin Universität übernahm.

Im SFB wird sie mit der Forschungsgruppe »Listen, Rankings, Charts: Zur Behauptung von Popularität« zusammenarbeiten. Sie schließt damit an ihr Habilitationsthema »Mit Individualität rechnen: Karriere als Organisationsproblem« (Velbrück 2011) an. Weitere einschlägige Vorarbeiten könnten sein: Komplexe Ereignisse und kontingente Mengen, in: Alberto Cevolini (Hg.), Die Ordnung des Kontingenten. Beiträge zur zahlenmäßigen Selbstbeschreibung der modernen Gesellschaft. Wiesbaden 2014; Bürokratie des Selbst, in: Markus Heidingsfelder et al. (Hg.), Umschrift. Grenzgänge der Systemtheorie. Weilerswist 2015; Was ist ein Ereignis?, in: Salzburger Theologische Zeitschrift 1/2016; Eine schicksalhafte Verbindung: Mathematik und Soziologie, in: Gregor Nickel et al. (Hg.), Mathematik und Gesellschaft. Historische, philosophische und didaktische Perspektiven. Wiesbaden 2018; Das »Altwerden funktionaler Differenzierung« und die »nächste Gesellschaft«, in: Soziale Systeme 2/20/2015 (ed. 2017); Lose Kopplung, in: Soziale Systeme 25/2/2020 (ed. 2022); sowie als Beiträge zu den AdminiStudies, Stuttgart 2020ff.: Bürokratische Symbiose (in: Formulare, 2021), Die Eitelkeit der Organisation (in: Protokolle, 2023 i.E.) und Soziale Mobilität, symbolische Fixierung: Die Person als Akte (in: Akten, 2024 i.V.).
Im Themenkreis des SFB außerdem: Too much future, oder: Wir haben sie nicht mehr, diese endlose Geduld. Versuch über die Eigenzeit des Aufbruchs – am Beispiel des Punk in der DDR, in: Dominik Schrage et al. (Hg.), Zeiten des Aufbruchs? Populäre Musik als Medium des gesellschaftlichen Wandels seit den 1960er Jahren, Wiesbaden 2019; und: Enthemmter Dissens: Kommunikation in Netzwerken, in: Lars Koch & Torsten König (Hg.), Zwischen Feindsetzung und Selbstviktimisierung: Gefühlspolitik und Ästhetik populistischer Kommunikation. Frankfurt am Main 2020.